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13. März 2023, 14:27

Pierre Paganini für Lebenswerk ausgezeichnet

Er ist nicht nur in Tenniskreisen eine Legende: Pierre Paganini, der Konditionstrainer, der jahrzehntelang Roger Federer und Stan Wawrinka an der Weltspitze betreute. Am Wochenende wurde er anlässlich des Swiss Tennis Forums in den Golden Coaching Circle aufgenommen und ausgezeichnet.   Sein ehemaliger Arbeitskollege Beni Linder, heutiger Headcoach Kondition bei Swiss Tennis, hielt die Laudatio auf einen aussergewöhnlichen Menschen, der dem Schweizer Tennissport noch während seiner Aktivzeit ein unglaubliches Vermächtnis hinterlässt.

«Heute hat sich die Schweizer Tennistrainer Community in unserer Swiss Tennis Arena und zu Hause online am Computer versammelt. Wir nützen diese Gelegenheit, dir für deine hochachtungsvollen Verdienste zu danken. Du hast dem Schweizer Tennis in über 30 Jahren einen massiven Rückenwind verliehen. Lieber Pierre, du hast mit Deinem Wirken nicht nur das Fundament von Swiss Tennis mitgebaut, sondern hast auch gleich noch ein prächtiges Haus daraufgestellt.

Als leichtathletischer Zehn-Kämpfer mit Faszination für den Fussball wurde aus dir ein Tennisfachmann für die athletische Ausbildung von Top Spielern wie kein zweiter. Als man im ehemaligen Leistungszentrum im Ecublens einen Konditionstrainer gesucht hat und du dich aus Neugier gemeldet hast, entstand auf Anhieb eine leidenschaftliche Liebe.

Als Macher hast Du auf Anhieb erfolgreich mit Spieler:innen gearbeitet wie: Manuela & Magdalena Maleewa, Marc Rosset und dann bald auch bereits mit dem 13-jährigen Kaderneuling Roger Federer.
Im Herbst 2002 bist du, nach längerer Zeit auf der Tour, wieder zu Swiss Tennis zurückgekommen und hast dem Verband neuen Schwung verliehen und u.a. einen Standard für den Stellenwert der Kondition im Schweizer Tennis gesetzt. Unsere beiden Wege haben sich ein zweites Mal gekreuzt – ja, wir sind auch eine Strecke gemeinsam gegangen. Diese Zeit hat mich unglaublich geprägt, dazu bin ich dir ganz persönlich von tiefstem Herzen dankbar!

Ab 2005 hat dich die Arbeit auf der Tour, das Reisen, die Top-Athleten, aber insbesondere die menschliche Verbindung zu den zwei Spielern Roger und Stan veranlasst, Swiss Tennis im operativen Geschäft zu verlassen.

Aus der Arbeit mit ihnen entwickelten sich bis heute 23 Grand Slam Siege, mehrere Medaillen an olympischen Spielen, ein Davis-Cup-Sieg, sechs World Tour Finals Titel zum Ende des ATP-Jahres und, und, und – die Liste ist unendlich lang und kaum vergleichbar mit anderen Schweizer Trainern.
Die ganze Welt spricht und bewundert die Leichtigkeit, die Harmonie und die Eleganz von Roger`s Tennis. Seine Technik und Beinarbeit wird als Beispiel für die Ausbildung von Millionen von Tennisspielern rund um den Globus genommen. Stans Rückhand wurde gemäss New York Times als die beste und wuchtigste auf der Tour bezeichnet. Was für viele ein Geheimnis ist, hast du mitgeholfen, es wachsen zu lassen.

Ein paar dieser Geheimnisse hast du während deiner Zeit bei Swiss Tennis gesät. In all den vergangenen Jahren habe ich mich eingesetzt, dein Vermächtnis weiterwachsen zu lassen. Die Kaderathleten trainieren bei uns nach deiner Methode und nach deinen Planungsrichtlinien. Wer kennt sie nicht, die Methoden generell, orientiert, integriert, spezifisch …?

Du warst Vorreiter für die konditionelle Ausbildung eines Tennisspielers. Wo andere Trainer noch immer 10 km Läufe, 400m Sprints und sonstige harte Intervall-Einheiten absolvierten, hast du dich auf den Kern und die Transferwirksamkeit der Athletik ins Tennis konzentriert.

Nach mehr als 20 erfolgreichen Jahren im Business und bereits den einen und anderen Grand Slam Sieg in der Tasche, hast du mir (vermutlich 2007) in Gstaad erzählt, dass du nun glaubst die Ausdauer für einen Tennisspieler begriffen zu haben. Ich fragte dich damals etwas verdutzt, wie es denn mit der Kraft und der Schnelligkeit aussieht. Bescheiden und mit Demut hast du geantwortet: «Diese habe ich noch lange nicht begriffen!»

Lieber Pierre, wir kennen dich so, dass du dich stets hinter die Aufgaben stellst, dass du mit höchster Loyalität, Weitsicht und Respekt dem Athleten begegnest und dass du dich nicht ins Schaufensterlicht stellst, obwohl es in der Vergangenheit unzählige Gründe durch sportliche Erfolge gegeben hätte. Es ist mir und uns allen bei Swiss Tennis eine Ehre, dich in diesem Rahmen des Trainerforums für deine Verdienste zu ehren!

Vielen, vielen herzlichen Dank, lieber Pierre, für dein Wirken und Tun!»

 

 

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