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8. September 2023, 13:13

Davis Cup: Alles möglich in Manchester!

Nächste Woche, vom 12. bis 17. September, spielt das Securitas Swiss Davis Cup Team in Manchester um den Einzug in die Finals der besten Acht.

16 Nationen sind in diesem Jahr noch im Rennen um den Davis Cup – darunter erfreulicherweise auch die Schweiz. Im Februar bezwang das Team von Captain Severin Lüthi die damals favorisierte Mannschaft aus Deutschland und qualifizierte sich erstmals für die vor einigen Jahren eingeführte Gruppenphase. In einer Vierergruppe mit Grossbritannien, Frankreich und Australien wollen sich die Schweizer kommende Woche in Manchester einen der ersten beiden Plätze sichern und damit ins Finalturnier der letzten Acht einziehen. Doch wie stehen die Chancen? Eine Kurzanalyse der vier gegeneinander antretenden Teams zeigt: gar nicht so schlecht!   

Team Schweiz – Formstark und eingespielt

«Never change a winning team» sagte sich Severin Lüthi. Der langjährige Captain des Securitas Swiss Davis Cup Teams bot exakt die fünf Spieler auf, die bereits die Überraschung gegen Deutschland schafften. Stan Wawrinka (ATP 49), Marc-Andrea Hüsler (ATP 97), Dominic Stricker (ATP 128), Leandro Riedi (ATP 153) und Alexander Ritschard (ATP 183) kennen und verstehen sich bestens. Der hervorragende Teamspirit ist eine grosse Stärke der Schweizer. Darüber hinaus präsentierten sich Wawrinka und Stricker zuletzt bei den US Open in bestechender Form. Letzterer stiess mit seinem Achtelfinaleinzug gar in völlig neue Sphären vor. Leistungen die ebenso Mut machen wie jene einige Wochen davor beim ATP-250-Turnier in Gstaad. Damals holten sich Stricker und Wawrinka gemeinsam den Turniersieg im Doppel.

Team Frankreich – Supertalent und zwei alte Doppel-Hasen

Die Franzosen werden in Manchester der erste Gegner der Schweizer sein. Für die Einzel sind sie mit den erfahrenen Ugo Humbert (ATP 33) und Adrian Mannarino (ATP 35) sowie dem erst 19-jährigen Arthur Fils (ATP 48) sehr stark aufgestellt. Keiner der drei kam jedoch jüngst bei den US Open über die dritte Runde hinaus. Duelle mit den Schweizern gab es in Vergangenheit nur wenige auf der Tour: Humbert verlor einmal gegen Stan Wawrinka, Fils und Mannarino konnten den Romand ein- respektive zweimal bezwingen. Supertalent Fils verlor ausserdem diesen Sommer in Gstaad gegen Dominic Stricker. Ergänzt wird die französische Equipe durch zwei waschechte Doppel-Spezialisten. Der mittlerweile 41-jährige Nicolas Mahut (Doppel ATP 40) hat in dieser Disziplin sämtliche Grand-Slam-Turniere gewonnen. Der nur knapp zwei Jahre jüngere Edouard Roger-Vasselin (Doppel ATP 10) konzentriert sich bereits seit 2016 voll und ganz aufs Doppel.   

Team Grossbritannien – Heimvorteil und jede Menge Erfahrung

Die Briten geniessen in Manchester den Heimvorteil und dürfen auf die lautstarke Unterstützung von den Rängen zählen – echte Davis-Cup-Stimmung eben! Mit an Bord ist die ehemalige Weltnummer eins Andy Murray (ATP 37). Der 36-Jährige beweist in diesem Jahr eindrücklich, dass er auch mit künstlichem Hüftgelenk noch zur erweiterten Weltspitze gehört. Bestklassierter Brite ist aktuell Cameron Norrie (ATP 16), der bei den US Open in der dritten Runde hängenblieb und davor gar dreimal in Serie verloren hatte. Auch bei der bisher einzigen Begegnung mit der Schweizer Nummer eins Stan Wawrinka verliess Norrie den Platz als Verlierer. Erfolgreicher spielte zuletzt Daniel Evans (ATP 28). Der 33-jährige Routinier gewann vor gut einem Monat das ATP-500-Turnier von Washington (USA). Als vierter im Bunde komplettiert der eher unbekannte Jan Choinski (ATP 126) das Team aus Grossbritannien.  

Team Australien – Vorjahresfinalist und stark in der Breite

Die Australier, die im Vorjahr erst im Final dem Team aus Kanada unterlagen, stellen mit Alex De Minaur (ATP 13) den aktuell bestklassieren Spieler der ganzen Gruppe. Der 24-Jährige gewann in diesem Jahr das ATP-500-Turnier im mexikanischen Acapulco und stand bei drei weiteren ATP-Turnieren im Final. Bei den US Open scheiterte er erst im Achtelfinal an Turnier-Mitfavorit Daniil Medvedev. Zu einem direkten Duell mit dem Schweizer Teamleader Wawrinka kam es bisher noch nicht. Auch in der Breite ist das Team aus Down Under stark aufgestellt. Max Purcell (ATP 43), Jordan Thompson (ATP 51) und Thanasi Kokkinakis (ATP 78) sind allesamt valable Kandidaten für einen Einsatz im Einzel. Mit dem 35-jährigen Matthew Ebden (Doppel ATP 11) verfügen die Australier zudem über einen ausgewiesenen Doppel-Spezialisten.

Die Schweiz als Aussenseiter mit reellen Chancen

Gemessen am Ranking der einzelnen Akteure wird das Securitas Swiss Davis Cup Team als Aussenseiter in die Begegnungen mit Frankreich, Grossbritannien und Australien gehen. Berücksichtig man den Formstand der Spieler, brauchen sich Wawrinka, Stricker und Co. aber keinesfalls zu verstecken. Und was eine gute Teamdynamik bewirken kann, hat nicht zuletzt die Begegnung mit Deutschland im Februar gezeigt, als Marc-Andrea Hüsler gegen Alexander Zverev über sich hinauswachsen und den haushohen Favoriten bezwingen konnte. Allgemein gilt es zu sagen, dass zum aktuellen Zeitpunkt alle Teams noch bis zu zwei Spieler austauschen oder nachnominieren können. Pro Begegnung werden in Manchester zwei Einzel und ein Doppel gespielt. Diejenigen Teams, die letztlich die ersten beiden Tabellenplätze belegen, qualifizieren sich für die Finals der letzten Acht, welche Ende November im südspanischen Malaga ausgetragen werden.

Der Spielplan der Gruppe B sieht wie folgt aus:
  • Dienstag, 12. September 2023: Schweiz - Frankreich 
  • Freitag, 15. September 2023: Schweiz - Grossbritannien 
  • Samstag, 16. September 2023: Schweiz - Australien 

 

Die Partien können auf SRF ZWEI, RTS 2 und RSI La2 mitverfolgt werden. 

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