Clubs / Center

28. Januar 2022, 00:00

Den Club für Jugendliche attraktiv(er) machen

Ab dem 13 Lebensjahr nimmt die Zahl der tennisspielenden Jugendlichen in den Clubs ab. Die höchste «Drop-Out-Quote» haben die 14- bis 18-Jährigen. Warum ist das so? Und vor allem, was können Clubs dagegen unternehmen?

Die Teenagerjahre – die Zeit grosser Umbrüche – sind für alle Beteiligten keine einfache Zeit. Auch für Tennisclubs stellen Teenager eine grosse Herausforderung dar. Denn ab dem 13. Lebensjahr nimmt die Zahl der tennisspielenden Jugendlichen ab. Die grössten Ausstiegsquote weisen die 14- bis 18-Jährigen auf. In dieser schwierigen Altersphase verliert der Tennissport nach wie vor am meisten Lizenzierte und Clubmitglieder. 

Dies ist einerseits auf extrinsische Faktoren wie die Ausbildung, Zeitmangel oder andere Interessen zurückzuführen. Andererseits führen aber oftmals fehlende attraktive Angebote, Aktivitäten und unflexible Trainingsstrukturen der Clubs dazu, dass die Jugendlichen mit Tennisspielen aufhören. Zusätzlich fehlt den Jugendlichen vielfach der nötige Freiraum, resp. die Infrastruktur, um sich in einem Club/Center wohl zu fühlen.

Grafik: Die Grafik zeigt die Entwicklung der in geleiteten J+S-Trainings tennisspielenden Kindern und Jugendlichen der letzten 5 Jahre (X-Achse Alter, Y-Achse Anzahl). Aufgrund des Programms Kids Tennis hat die Anzahl der Kinder im Alter von 5 bis 12 von Jahr zu Jahr stark zugenommen. Total sind 2018 35,9% mehr Kinder in dieser Altersgruppe im Vergleich zu 2014 auszumachen. Ab dem 13 Altersjahr sinkt die Teilnahme an geleiteten Trainings.

Das wirft Fragen auf:
 

  • Durch welche Aktivitäten, Events und Angebote können (auch nicht-wettkampforientierte) Jugendlichen in einem Tennisclub gehalten werden?
  • Wie kann ich meinen Club für Jugendliche attraktiver gestalten?
  • Wie können mehr nicht-wettkampforientierte für die Lizenz motiviert werden? 
     

 
Bedürfnisse der Jugendlichen kennen


«Jugendliche wollen sich von Erwachsenen abgrenzen, unter sich sein, Erlebnisse in Gruppen haben, Kompetenzen lernen und einige wollen sich auch gegenüber anderen Jugendlichen behaupten und sich mit ihnen messen», weiss Jürg Bühler, Leiter Ausbildung und Sportpsychologe bei Swiss Tennis.
 
Diesen spezifischen Bedürfnissen der Jugendlichen müssen Clubs mit attraktiven Angeboten und angepassten Strukturen Rechnung tragen. Das heisst, Clubs müssen die Bedürfnisse der Jugendlichen ernst nehmen, deren Mitbestimmung fördern, sie in den Club einbinden sowie Gefässe schaffen, die die Jugendlichen ansprechen.
 

Club schafft attraktive Events, Aktivitäten und Angebote für Jugendliche und Neumitglieder und/oder stellt die nötige Infrastruktur zu Verfügung:
 

  • Juniorendoppelplausch am Freitagabend
  • Tennisclub als Treffpunkt am Samstagnachmittag (Freies Spielen, inkl. Spaghettiplausch)
  • Bring a friend
  • Tennisplausch «for teens and friends»
     

Club schafft flexible Trainingsangebote und Camps für Jugendliche und fördert die Sozialkompetenz bzw. des Selbstvertrauens der Jugendlichen durch Übertragung von Verantwortung:
 

  • Einbindung von Jugendlichen in Eventplanung und Clubgestaltung
  • Assistentenausbildung der Jugendlichen unterstützen
  • Jugendliche können flexibel und relativ spontan an Trainingseinheiten teilnehmen 
     

Club und Turnierveranstalter schaffen Einsteigerangebote:
 

  • Der Eintritt (in die lizenzierten Turniere) R9-R7 für 11- bis 16-Jährige muss vereinfacht werden:
  • Team Cup für Jugendliche: Die Jugendlichen haben zwei Einzel und Doppelpartien garantiert. Der Teamspirit steht im Zentrum. Das Turnier startet und endet gemeinsam («Erlebnis vor dem Ergebnis»)
  • Einsteigerturniere auch für Jugendliche (R8 –R9)
  • Freies Spielen fördern