International

National Teams

22. Juli 2022, 20:41

Eine neue Dimension der Schweizer Erfolgsgeschichte in Klosters

Die Schweizer Vertretung honoriert das Kaiserwetter in Klosters mit ebensolchen Leistungen auf dem Platz. Vier Medaillen wird das Team von Swiss Tennis mit nach Hause nehmen, so viele wie noch nie.

Am späteren Nachmittag war der Jubel in Klosters noch zweimal gross. Karolina Kozakova/Céline Naef und Mika Brunold/Kilian Feldbausch qualifizierten sich für die Goldmedaillenspiele vom Samstagnachmittag. Es war die perfekte Abrundung eines wunderbaren Schweizer Tages im Prättigau, der mit Zweisatz-Einzelsiegen von Feldbausch und Naef perfekt begonnen hatte. Die beiden Finals sind auf 15.30 Uhr angesetzt, beide Gegner sind topgesetzt. Die Boys treffen dabei auf die Tschechen, die Girls auf die Slowakinnen.

Feldbausch: Jede Runde noch etwas besser

Für Feldbausch und Naef bedeutet dies eine weitere Doppelschicht - sie bestreiten zuerst die Einzel-Halbfinals und kämpfen dort um den Finaleinzug. Besonders überzeugt hat bisher Feldbausch und seine Matchanalyse nach dem Viertelfinal-Sieg liess für sein weiteren Gegner nicht unbedingt Positives verheissen. Er fasste seine Befindlichkeit treffend zusammen: «Ich habe in jeder Runde etwas besser gespielt.» Mit 6:1, 6:0 hatte er den Bulgaren Iliyan Radulov entlassen, und es war sein klarster Sieg in dieser Woche. Noch klarer als die drei souveränen Erfolge vorher.
 

Die Heimkulisse in Klosters behagt ihm sehr, zusätzlichen Druck verspürt der noch nicht 17-Jährige, der gleichermassen durch Lockerheit und Seriosität beeindruckt, deswegen nicht. «Es ist aufregend in der Schweiz zu spielen, und die Zuschauer im Rücken sind sehr motivierend», erklärt der Genfer, der an selber Stätte einst ein U14-Turnier von Tennis Europe für sich entschieden hatte. 12 Games hat er auf dem Weg in den Halbfinal erst abgegeben und das in vier Partien. Sein Motto für die nächsten Tage ist klar: «Ich nehme Match für Match und möchte natürlich den Titel holen.» Um am Sonntag noch dabei zu sein, muss er im Halbfinal zuerst den Belgier Gaetan Bailly besiegen, der im Turnierverlauf ebenfalls überzeugt hat.

Auf die wichtigste Turnierphase scheint sich Céline Naef immer mehr zu steigern. Die 17-Jährige, die Turniernummer 4, setzte sich gegen die Britin Ella McDonald 6:2, 6:4 durch, wobei sie einmal mehr in der Woche Kämpferqualitäten bewies. Im zweiten Satz hatte sie bereits 0:4 im Rückstand gelegen. Im Halbfinal trifft sie auf die als Nummer 11 gesetzte Deutsche Joelle Steur. Die zweite Finalistin ermitteln im Duell zweier sehr hoch gehandelter Teenager Victoria Jimenez Kasintseva aus Andorra und Brenda Fruhvirtova aus Tschechien.

Vier Medaillen gab es noch nie

Klosters und die Cracks von Swiss Tennis - es ist eine Verbindung, die in den ersten 24 Jahren 29 Medaillen eintrug. Nun erhält diese Erfolgsgechichte aber eine neue Dimension: Viermal Edelmetall an der selben EM hat die Schweiz in Klosters noch nie gewonnen, drei waren bisher das Maximum: 2001 und 2018. Welche Farbe die Medaillen haben werden, wird sich am Wochenende weisen.
 

Ähnliche News