Nach dem ersten Tag stand es zwischen Ecuador und der Schweiz 1:1. Marc-Andrea Hüsler (ATP 87) hatte in seinem Einzel gegen Roberto Quiroz (ATP 260) vorlegen können, ehe sich Henri Laaksonen (ATP 124) in der zweiten Partie Emilio Gomez (ATP 112) geschlagen geben musste. Die Begegnung der Weltgruppe 1 ging also am zweiten Tag quasi von vorne los. Entsprechend war auch das Doppel, das am Sonntag in der ecuadorianischen Küstenstadt Salinas als erstes Match auf dem Programm stand, von grosser Bedeutung.

Hart umkämpfter Sieg fürs Schweizer Doppel

Dieses bestritten für das Securitas Swiss Davis Cup Team Marc-Andrea Hüsler und Dominic Stricker. Die beiden Linkshänder trafen auf die Doppel-Spezialisten Gonzalo Escobar und Diego Hidalgo. Und es waren die Einheimischen, die zu Beginn einem Servicedurchbruch näher kamen. Doch die Schweizer vermochten mehrere Breakchancen abzuwehren und konnten sich schadlos halten. Beim Stand von 5:5 waren es dann Hüsler und Stricker, die zuschlugen. Sie nahmen den Ecuadorianern den Aufschlag ab und sicherten sich wenig später den Startsatz mit 7:5. Hart umkämpft blieb die Partie auch im zweiten Durchgang. Nach je einem Break zog das Schweizer Duo dann ausgerechnet beim Stand von 4:5 sein schwächstes Aufschlagspiel ein. Ein Volley-Fehler von Dominic Stricker besiegelte schliesslich den Satzausgleich. Trotz dieses Rückschlags waren Hüsler und Stricker im dritten Durchgang dann das etwas stärkere Team. Auf das erste Break konnten die Ecuadorianer zwar noch reagieren, ein zweiter Servicedurchbruch brachte aber die Entscheidung. Mit 7:5, 4:6 und 6:3 entschied das Schweizer Duo die Partie für sich.

Hüsler im Einzel trotz starkem Auftakt ohne Chance

Somit hatte Marc-Andrea Hüsler im anschliessenden Einzel die Chance, die Begegnung mit einem dritten Sieg zugunsten des Securitas Swiss Davis Cup Teams zu entscheiden. Nur 30 Minuten nach dem gewonnenen Doppel traf der Zürcher auf die ecuadorianische Nummer eins Emilio Gomez. Und Hüsler nahm den Schwung gleich mit, kam früh zu Breakmöglichkeiten und vermochte eine solche zur 2:1-Führung zu nutzen. Weil Gomez in der Folge aber das Rebreak schaffte und insgesamt neun Breakchancen abwehren konnte, fiel die Entscheidung erst im Tie-Break. Dort war Marc-Andrea Hüsler der klar bessere Spieler, der 26-Jährige holte sich den Startsatz mit 7:6. Ganz anders präsentierte sich die Partie im zweiten Durchgang. Der Ecuadorianer Gomez zeigte sich gnadenlos effizient, verwertete seine beiden einzigen Breakmöglichkeiten und gewann den Satz deutlich mit 6:2. Für den Schweizer Hüsler gab es nun nicht mehr viel zu holen. Sein Gegner spielte getragen vom enthusiastischen Publikum auch im Entscheidungssatz gross auf, realisierte zwei Breaks und gewann letztlich verdient mit 6:7, 6:2 und 6:2. Es war der Ausgleich für die Südamerikaner.

Überragender Ritschard mit der Entscheidung

Somit musste die fünfte und letzte Partie zwischen Ecuador und der Schweiz darüber entscheiden, welches Team im nächsten Jahr die Qualifiers bestreiten darf. Für das Securitas Swiss Davis Cup Team trat dabei nicht wie ursprünglich vorgesehen Henri Laaksonen (ATP 123), sondern die nominelle Schweizer Nummer vier Alexander Ritschard (ATP 163) an. Für den 28-jährigen Zürcher war es der erste Einsatz überhaupt im Davis Cup. Ihm gegenüber stand Roberto Quiroz (ATP 260), der am Samstag zum Auftakt gegen Marc-Andrea Hüsler verloren hatte. Und Debütant Ritschard legte los wie die Feuerwehr. Der Schweizer spielte auf dem langsamen Belag von Salinas taktisch intelligent, nahm seinem Gegner den Aufschlag gleich dreimal ab und gewann den Startsatz nach nur einer halben Stunde mit 6:1. In der Folge begann zwar auch Roberto Quiroz besser zu spielen, aber Alexander Ritschard blieb der dominante Akteur auf dem Platz. Nach gut einer Stunde war es so weit: Ein grossartig aufspielender Ritschard gewann mit 6:1 und 6:2 und sicherte damit dem Securitas Swiss Davis Cup Team den dritten und entscheidenden Punkt.

Aufstieg in die Davis Cup Qualifiers   

Mit 3:2 Siegen gewann die Schweiz auswärts gegen Ecuador. Damit darf das Team von Captain Severin Lüthi Ende Januar 2023 in den Qualifiers im Kreise der besten Tennisnationen der Welt antreten und dort um einen Platz in den Davis Cup Finals, die im September 2023 ausgetragen werden, spielen. Je nach Los wird die Schweiz ein Heim- oder aber wieder ein Auswärtsspiel bestreiten.