Tipps für den sicheren (Auf-)Tritt

Der richtige Schuh für den jeweiligen Belag

Da Tennis auf den unterschiedlichsten Belägen gespielt wird, die an die Fussbewegungen jeweils ganz andere Ansprüche stellen, sollte im Idealfall für jede Unterlage ein anderer Schuh getragen werden.

Man findet heute unterschiedliche Modelle für Gras, Sand, Teppich, Hartplatz, Granulat, Beton oder Kunststoff. Trotz unterschiedlicher Oberflächen gibt es allgemein gültige Kriterien für einen Tennisschuh, wie Dr. Kerstin Warnke, Olympia-Ärztin bei Swiss Olympic, erklärt: „Ein Tennisschuh darf nicht zu klein sein, die Zehen müssen genügend Platz haben. Die Hauptbelastung ist auf dem Vorfuss, damit man schnell reagieren und abstossen kann; deshalb sollte dieser Bereich eine gute Federung und Dämpfung aufweisen. Der Fersenbereich sollte gut umfasst werden, dass heisst im Bereich Innen- und Aussenknöchel darf der Schuh nicht zu tief ausgeschnitten sein. Der gesamte Schuh sollte über ein stabiles Aussenskelett verfügen, das bei harten Stopps und Querbelastungen, wie sie beim Tennis oft vorkommen, die Stabilität des Fusses unterstützt.“
 

Kleine Anpassungen, grosse Wirkung

Die Gewährleistung der Seitenstabilität wird durch das Obermaterial des Schuhs im Vorfussbereich erreicht, das den Fuss über der Sohle fixiert und seitliches Rutschen im Schuh verhindert. Dies ist bei Schuhen für Spielsportarten, bei denen Seitbewegungen zu den typischen Belastungsformen zählen, um ein Vielfaches wichtiger als bei Laufschuhen. „Wichtig ist auch, der Ausschnitt im hinteren Fersenteil des Schuhs, der Achillessehne genügend Platz bietet bei den Laufbewegungen. Ist der Schuh hinten gerade geschnitten, ergeben sich Reizungen der Achillessehne.“ ergänzt Kerstin Warnke. Sportschuhe haben die richtige Passform, wenn zwischen Schuh- und Fussspitze, bei aufrechtem Stand, ca. ein Finger breit Platz ist, denn beim Abdrücken vom Boden rutscht der Fuss weiter in den Schuh hinein.
 

Nicht die Bodenhaftung verlieren

Da Stand- und Rutschfestigkeit für die optimale Beinarbeit von enormer Bedeutung sind, spielt die Sohle als Bindeglied zwischen Fuss und Belag eine äusserst wichtige Rolle.

Auf Belägen mit hohem Rutschfaktor – Sand, Asche, Granulat – sind Sohlen mit tiefem Fischgräten-Profil zu empfehlen. Diese geben dem Spieler die nötige Griffigkeit, um kontrolliert zu rutschen und nicht etwa ungewollt auszurutschen. Wer hingegen auf Gras versucht zu gleiten, wird straucheln. Der ideale Schuh für diesen Belag muss griffig sein, um das Rutschen zu verhindern und ist deshalb mit vielen kleinen Noppen und somit einer ausgeprägten Struktur versehen.

Indoor wird in vielen Tennishallen auf Teppich gespielt. Für diesen stumpfen Belag ist ein Schuh mit wenig bis gar keiner Struktur von Vorteil, da sich Schuhe mit Profil in den verdrillten Fasern des Teppichs verhaken könnten, was zum Umknicken des Fussgelenks oder zu Verstauchungen führen kann. Auf Beton oder einem Kunststoff-Hartplatz sind Schuhe mit gutem Profil verlangt, allerdings soll die Sohle auch nicht zu extrem strukturiert sein, da sie sonst keinen guten Kontakt zum unnachgiebigen Belag herstellen kann. Manche Sohlen sind am Aussenrand extra verstärkt und hochgezogen, um den starken Belastungen des Tennisspiels dauerhaft standzuhalten. Spielt man häufig auf Hartplätzen, sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass der Schuh eine Gummisohle ohne Farbabrieb besitzt (non marking sole), beim häufigen Spiel auf Sand sollte die Innensohle herausnehmbar sein, da sonst unter der Sohle abgelagerter Sand den Innenraum verkleinert und Druckstellen entstehen können. Idealerweise ist die Sohle wärmeisoliert, um eine Überhitzung der Füsse zu minimieren.
 

Besser erst gegen Abend einkaufen

Welche Trendfarben bei Tennisschuhen gerade „in“ ist, erklärt Ihnen gerne der Fachhandel. Das wichtigste Kriterium ist und bleibt aber die gute Passform und nicht die aktuelle Farbkombination des Sommers – die Auswahl des passenden Sportschuhs ist und bleibt eine grosse Herausforderung, das Angebote ist riesig. Die wichtigsten Tipps dazu: Tennisschuhe kauft man am besten im Fachhandel, da dort das Personal beratend zur Seite steht. Wie alle Schuhe sollte man auch Tennisschuhe grundsätzlich am späteren Nachmittag oder frühen Abend kaufen, da unsere Füsse den ganzen Tag hindurch anschwellen. Nehmen Sie Ihre alten Tennisschuhe mit zum Einkauf: Ein kompetenter Verkäufer kann daraus das Druck- und Abrollverhalten Ihres Fusses erkennen.

Es lohnt sich also, etwas Zeit in die richtige Wahl eines neuen Tennisschuhs zu investieren – Ihre beschwerdefreien Füsse werden es Ihnen danken!

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