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9. November 2023, 23:32

Billie Jean King Cup: Schweiz verpasst Titelverteidigung

Das Securitas Team Schweiz verpasste bei den Billie Jean King Cup Finals die Halbfinals. Nach der Niederlage gegen Tschechien unterlagen die Schweizerinnen heute auch den USA.

Nach der 0:3-Niederlage gegen Tschechien gestaltete sich die Ausgangslage heute ebenso klar wie schwierig: Nur ein Vollerfolg mit drei Siegen gegen die USA hätte den Schweizerinnen gereicht, um im Rennen um einen Halbfinaleinzug zu bleiben.

Céline Naef wird für ihren starken Auftritt nicht belohnt

Wie bereits am Dienstag machte auch heute Céline Naef (WTA 137) den Auftakt für die Schweiz. Gegen die ehemalige Top-10-Spielerin Danielle Collins (WTA 56) liess die 18-jährige erneut ihr grosses Potenzial erkennen, begegneten sich doch die beiden Spielerinnen im ersten Satz absolut auf Augenhöhe. Nach je einem Servicedurchbruch fiel die Entscheidung im Tie-Break, in welchem Naef einen 4:1-Vorsprung noch aus der Hand gab und letztlich den Kürzeren zog. Danach schlichen sich bei der jungen Schweizerin einige Fehler mehr ein, während sich die routinierte Amerikanerin noch einmal zu steigern wusste. Collins siegte am Ende mit 7:6 und 6:1.

Céline Naef: «Ich bin sehr zufrieden damit, wie ich im ersten Satz gespielt habe. Es war schön zu sehen, dass ich ihr Level mitgehen konnte. Leider fehlt mir manchmal in den entscheidenden Momenten noch etwas die Ruhe. Ich bin aber noch jung und werde in Zukunft von diesen Erfahrungen profitieren.»

Viktorija Golubic bietet beste Unterhaltung

Somit war bereits vor der zweiten Partie des Tages klar, dass die Schweiz den Titel aus dem Vorjahr nicht wird verteidigen können. Für Viktorija Golubic (WTA 83) ging es in ihrem Match gegen Sofia Kenin (WTA 32) aber nicht zuletzt darum, ein persönliches Erfolgserlebnis mitzunehmen. Dieses war ihr gegen die Siegerin der Australian Open 2020 jedoch nicht vergönnt. Und dies trotz einer phasenweise begeisternden Leistung. Beim Stand von 3:6 und 3:5 sah Golubic sich erstmals mit Matchbällen gegen sich konfrontiert, als sie sich zurückkämpfte und den Durchgang doch noch gewann. Im dritten Satz kam die Schweizerin gar selbst zu einem Matchball, konnte diesen jedoch nicht verwerten. Das packende Match endete letztlich 6:3, 6:7 und 7:5 zugunsten der Amerikanerin.

Viktorija Golubic: «Es war ein harter Fight und ich bin stolz darauf, wie ich mich zurückgekämpft habe. Dass es am Ende trotzdem nicht gereicht hat, ist schade. Direkt nach dem Spiel war ich ziemlich emotional. Auch weil mich das Team so toll unterstützt hat.»

Simona Waltert kommt im Doppel zum Einsatz

Das abschliessende Doppel bestritten Jil Teichmann und Simona Waltert für die Schweiz. Gegen Sloane Stephens und Taylor Townsend hatten sie beim 1:6 im ersten Satz noch einen schweren Stand. Danach fanden sie aber immer besser ins Spiel und konnten dieses ausgeglichen gestalten. Die Entscheidung fiel erst im Tie-Break – zu Ungunsten der Schweizerinnen.

Jil Teichmann: «Schade, dass es im Doppel um nichts mehr ging. Es gibt uns aber ein gutes Gefühl, dass wir die Woche mit einem starken Satz beenden konnten. Mein letzter Schlag war ein Ass, nicht schlecht, oder?»

Simona Waltert: «Es war sehr schön für mich, zum ersten Mal in rot und weiss auf den Platz laufen zu können für dieses Team. Im Spiel haben wir versucht Spass zu haben und den hatten wir.»

Am Ende bleibt nach einer Woche in Sevilla einerseits die Enttäuschung darüber, den Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigt zu haben. Gleichzeitig hat sich das junge Schweizer Team, das in den Partien ohne die schwangere Belinda Bencic auskommen musste, teuer verkauft und gezeigt, dass auch in Zukunft mit ihm zu rechnen ist.

Heinz Günthardt: «Wenn man die nackten Resultate betrachtet, könnte man meinen, wir wären absolut chancenlos gewesen. Dem war aber nicht so. Wir hatten in jeder Partie unsere Chancen und waren kompetitiv. Es ist schön zu sehen, dass wir mittlerweile auch in der Breite gut aufgestellt sind. Das macht Mut für die Zukunft.»

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