National

19. Dezember 2020, 15:13

Stellungnahme Swiss Tennis zur aktuellen Situation

Swiss Tennis-Präsident René Stammbach wendet sich an die Tennis-Schweiz

Geschätzte Mitglieder, Funktionär*innen und Tennisspielende

Gestern Freitag, 18. Dezember 2020, hat der Bundesrat tiefgreifende Massnahmen ergriffen, die bis zum 22. Januar 2021 gelten und die auch den Tennissport betreffen. Eine Übersicht der getroffenen Massnahmen finden Sie hier.

Wir  - die seit Beginn der Pandemie bestehende Task Force Covid-19 von Swiss Tennis und auch ich als Präsident von Swiss Tennis - erhalten viele Anfragen und Bitten, bei den Behörden zu intervenieren und Ausnahmebewilligungen für den Tennissport und Tennisanlagen zu beantragen.

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne folgendes festhalten: ich habe persönlich mit den Verantwortlichen des Bundesamts für Sport BASPO und Swiss Olympic Rücksprache gehalten um einmal mehr unseren Standpunkt hinsichtlich der grundsätzlich individuellen Betrachtungsweise von Sportarten geltend zu machen. Tennis ist aufgrund der problemlos einzuhaltenden Distanz auf dem Tennisplatz eine generell «sichere» Sportart, da sind wir uns alle einig. Die angespannte Lage in der Schweiz mit den stark ansteigenden Infektionszahlen und Todesfällen hat aber nun erneut einschränkende Massnahmen erfordert, die jede und jeden von uns betreffen. Daher bin ich der Ueberzeugung, dass Partikulärinteressen in dieser Situation zugunsten der Gemeinschaft hintenangestellt werden sollen.

Nachdem im Frühjahr der Lockdown erklärt wurde und auch das Tennisspielen verboten wurde, hat sich Swiss Tennis – nach einer ersten, solidarischen Phase in der auch wir und unsere Community unsere soziale Verantwortung wahrgenommen und mitgeholfen haben, Menschenansammlungen zu vermeiden und Ansteckungsketten zu unterbrechen – mit Erfolg öffentlich und dezidiert dafür eingesetzt, dass Tennis als eine der ersten Sportarten in der Schweiz wieder ausgeübt werden konnte. Ab dem 11. Mai wurde das Tennisspielen wieder erlaubt, früher als vom Bundesrat vor unseren Interventionen vorgesehen war, und früher als für viele andere Sportarten. Ich verspreche Ihnen, dass wir die Entwicklungen weiterhin genau beobachten und uns für eine sichere Ausübung unseres Sports im ganzen Land einsetzen. Wir bleiben dran und halten Sie auf dem Laufenden.

Im Rahmen des Stabilisierungspaketes des Bundes zugunsten des Sports wurden Swiss Tennis von den Clubs, Centern, Tennislehrpersonen und weiteren Organisationen über 14 Millionen Franken Schäden gemeldet, die bis September 2020 aufgrund der COVID-19-Restriktionen angefallen sind. Mittlerweile konnte Swiss Tennis den Betroffenen über 7 Millionen Franken weiterleiten und damit mithelfen, einen wesentlichen Teil der entstandenen finanziellen Schäden abzudecken.  

Jetzt im Winter, mit den neuerlichen Einschränkungen, sind insbesondere die kommerziell tätigen Tenniscenter betroffen. Der Zentralvorstand und die Geschäftsleitung von Swiss Tennis haben deshalb beschlossen, aus weiteren potenziellen Beiträgen des Bundes für das laufende Jahr die Tenniscenter und -clubs mit Hallenbetrieb zu unterstützen.

Selbstverständlich stehen wir via taskforce@swisstennis.ch auch weiterhin für übergeordnete Anliegen zu Verfügung. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass wir uns nicht um individuelle Ausnahmegesuche einzelner kümmern können. Fragen zu konkreten regionalen Bedürfnissen beantworten gerne die COVID-19-Beauftragten der Regionalverbände. Wir danken allen herzlich für die gute Zusammenarbeit in diesen besonderen, schwierigen Zeiten. 

Ich wünsche Ihnen trotz allem geruhsame Festtage, Zuversicht und natürlich gute Gesundheit.

René Stammbach
Präsident Swiss Tennis