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9. September 2022, 14:00

Von der vermeintlichen Schnapsidee zum gelungenen Tennisevent

24 Stunden Tennis, gespielt in Teams, angereichert mit speziellen Herausforderungen: Ende Juli wurden in der Lenzerheide die härtesten, konstantesten und vielseitigsten Tennisspieler:innen der Schweiz gesucht. Hier erzählen die Organisator:innen, wie aus einer vermeintlichen Schnapsidee ein erfolgreicher Tennisevent wird.

«Der Tennissport in der Schweiz ist sehr professional organisiert und es gibt für alle – ob Einzelspieler oder eher Teamplayer – vielfältige Angebote. Doch der Tennissport hat auch seine klare Regeln und Formate. Wir wollten Tennis noch von einer etwas anderen, lockereren Art zeigen», berichtet Sabina Vögeli, Mitorganisatorin von «IRON TENNIS».

Während der Coronazeit kam der Vorstand des TC Lenzerheide auf Sabina Vögeli, die früher gemeinsam mit Gabriela Wüst Turnierdirektorin des mit 25 000 Dollar dotieren Lenzerheide Open war, zu und fragte, ob sie nicht ein paar Ideen zusammenstellen könnte, wie der Club wieder etwas attraktiver gestaltet werden könnte. Aus dem Ideenwälzen ist schliesslich der Verein «Tennisbüro 3» entstanden, der sich zum Ziel gesetzt hat, auf der Lenzerheide ein 24-Stunden-Turnier «IRON TENNIS» zu organisieren.

Ende Juli war es dann so weit: Gestartet wurde am Freitagabend um 19.00 Uhr, Spielschluss war 24 Stunden später. Gespielt wurde in neun Teams à acht Personen. Sechs Personen spielten, dazu kam ein Ersatzspieler und ein Team Captain. Den Teams wurden ausserdem drei Zusatzaufgaben gestellt, bei denen das Spielformat und die Zählweise verändert wurden. Als Gewinn winkte dabei der Einsatz von einem von drei ehemaligen Tennisgrössen. Als Joker gingen Jean-Claude Scherrer, ehemalige Nr. 72 in der Doppel-Weltklassierung, Ivo Heuberger, ehemalige Nr. 102 in der Einzel-Weltklassierung sowie Joachim Kretz, u.a. ehemaliger Betreuer von Nicolas Kiefer, für die Teams auf Punktejagd.

Grand-Slam-Feeling für Freizeitsportler:innen

Ein Format, das Anklang fand: Aus der ganzen Schweiz reisten die Teams, mit illustren Namen wie Sissacher Vorhandgiganten oder The Hateful Eight, an. Mit IRON TENNIS wurden vor allem Freizeitspieler:innen im Bereich von R8/R9 bis R3/R4 angesprochen. Und ihnen wurde einiges geboten. «Die Tennisspieler:innen sollten bei uns etwas erleben und in den Genuss des Grand-Slam-Feelings kommen, das sonst nur den besten der Welt vorgehalten ist», erklärt Sabina Vögeli. So standen den neun Teams in der Mehrzweckhalle ein Rund-um-Service mit einer exklusiven Team Area, einem eigenen Physiotherapeuten, einem Bespannungsservice sowie Speis und Trank rund um die Uhr zur Verfügung.

Auch neben dem Platz gab es einiges zu erleben. «Eine Bar, ein DJ und ein gutes Gastronomieangebot haben in der Public Area für ein zwangloses Ambiente gesorgt, das viel zur guten Stimmung beigetragen hat», so Sabina Vögeli. Für die kleinen Gäste fand in Zusammenarbeit mit Graubünden Tennis ein Kids Tennis-Event statt, bei welchem die Kinder die Möglichkeit hatten, das Tennisspielen zu entdecken.

Vision wird weiterhin verfolgt

«Für die erste Austragung von IRON TENNIS war der Aufwand enorm und am Anlass selbst waren gut 30 Helfer:innen im Einsatz», lacht Vögeli. Aber nun sei das Fundament gelegt und etwas erschaffen, worauf sich aufbauen lasse. «Wir sind überzeugt, dass das Turnier in dieser Form Potential hat. Es ist einzigartig und ermöglicht den Spieler:innen ein unglaubliches Tennis-Erlebnis. Alle die schon mal da waren, kommen wieder. Egal ob als Spieler:in oder Zuschauer:in.»

Die Organisatoren vom Tennisbüro 3 halten denn auch an ihrer Vision von zusätzlichen Ausführungen in der Schweiz und einem Finalturnier auf der Lenzerheide fest. Dort, wo Scalottas, Danis, Parpaner Rothorn und Lenzerhorn, wie Wächter über der Tennisanlage von Lenzerheide thronen und aus einer vermeintlichen Schnapsidee ein gelungener Tennisevent geworden ist.