Am Ende überwog gestern Sonntag mit Sicherheit die Enttäuschung bei Céline Naef (WTA 219). Zu dramatisch verlor die 17-jährige Schwyzerin den Final des ITF-W60-Turniers von Chiasso, um sich direkt danach über eine ansonsten hervorragende Woche freuen zu können. Gegen die noch nicht ganz 16-jährige Russin Mirra Andreeva (WTA 243) legte Naef souverän vor und gewann den ersten Satz deutlich. Auch im Anschluss war sie über weite Strecken die bessere Spielerin und kam bei eigenem Aufschlag gar zu drei Matchbällen, die sie aber allesamt nicht verwerten konnte. Von da an passte bei der Schweizerin nicht mehr viel zusammen. Sie verlor zuerst das Tie-Break des zweiten Durchgangs und in der Folge auch den Entscheidungssatz klar. 1:6, 7:6 und 6:0 hiess es letztlich zugunsten von Mirra Andreeva. So bitter aber die Finalniederlage auch war, so erfreulich waren die Leistungen von Céline Naef in Chiasso insgesamt. Mit einer Wild Card gestartet, bezwang sie auf dem Weg in den Final mehrere besserklassierte Spielerinnen – teilweise deutlich. Der verdiente Lohn: Eine Verbesserung in der Weltrangliste um 46 Ränge, gleichbedeutend mit einem neuen Karrierebestergebnis. Starke Auftritte zeigte Naef in Chiasso auch im Doppel, wo sie an der Seite der 30-jährigen Seeländerin Xenia Knoll in den Halbfinal vorstiess.

Wenger, Lopez und Karamoko siegen im Doppel

Drei Schweizer Profis stemmten vergangene Woche einen Pokal in die Höhe. Beim ITF-M15-Turnier von Antalya triumphierte der 23-jährige Seeländer Damien Wenger in der Doppel-Konkurrenz zusammen mit dem Ukrainer Viacheslav Bielinskyi. Im Final bezwangen die Beiden ein Duo aus Argentinien, welches eine Runde zuvor noch den Waadtländer Louroi Martinez und dessen Partner ausgeschaltet hatte. Damien Wenger schaffte zudem auch im Einzel den Sprung in den Halbfinal.    

Im spanischen Telde obsiegte der 21-jährige Noah Lopez ebenfalls bei einem mit 15 000 Dollar dotierten ITF-Turnier. Der Luzerner gewann die Doppel-Konkurrenz an der Seite des Bulgaren Leonid Sheyngezikht. Das Duo setzte sich im Match-Tie-Break des Finals gegen die beiden Deutschen Lewie Lane und Kai Lemstra durch. Für Lopez war es der erste Titel überhaupt als Profi.    

Und auch die Genferin Naïma Karamoko darf einen neuen Pokal in ihrer Sammlung begrüssen. Zusammen mit Nina Radovanovic aus Frankreich gewann die 25-Jährige letzte Woche das ITF-W15-Turnier in Monastir (TUN). Im Doppel-Final setzten sich die Siegerinnen gegen Yvonne Cavalle-Reimers (ESP) und Teja Tirunelveli (USA) durch.

Mettraux, Lavizzari und Hunziker im Final

Einen Titelgewinn nur knapp verpasst hat Marie Mettraux. Beim ITF-W15-Turnier in Telde (ESP) unterlag die 23-jährige Freiburgerin im Final der Doppel-Konkurrenz, zusammen mit der Italienerin Giulia Crescenzi, einem Duo aus China und Südkorea. Ein ähnliches Schicksal ereilte den 18-jährigen Matteo Lavizzari beim Juniorenturnier im tunesischen Monastir. Der Genfer musste in seinem Einzel-Final gegen den Russen Dmitrii Burtsev aufgeben. Kurz vor dem grossen Ziel blieb auch dem 14-jährigen Emmentaler Alessandro Hunziker ein Happy End verwehrt. Zusammen mit dem Liechtensteiner Moritz Glauser unterlag er im Final des Tennis Europe-Turniers von Palmanova (ESP) einem Duo aus Spanien.

In-Albon und Ritschard im Hauptfeld

Schöne Erfolge gibt es auch von Ylena In-Albon (WTA 138) und Alexander Ritschard (ATP 209) zu vermelden. Die 24-jährige Walliserin In-Albon setzte sich in der Qualifikation zum WTA 500 von Stuttgart gegen die aufstrebende Tschechin Linda Fruhvirtova (WTA 59) durch und schaffte damit erstmals den Sprung in Hauptfeld eines WTA-Turniers. Währenddessen darf sich der 29-jährige Zürcher Ritschard nach überstandener Qualifikation im Hauptfeld des ATP 250 von Stuttgart messen. Auf unserer Players on Tour-Karte können Sie mitverfolgen, wie die Wege der beiden Erwähnten weitergehen.