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17. Mai 2023, 13:27

Dominic Stricker – Bereit für Grosses in Paris?

Im Interview mit Swiss Tennis sprechen Dominic Stricker und sein Coach Dieter Kindlmann über den aktuellen Formstand und die Ziele bei den French Open in Paris.

Während mehreren Wochen war Dominic Stricker (ATP 115) bestenfalls im Kraftraum, ganz sicher aber nicht auf dem Tennisplatz anzutreffen. Eine Fussverletzung hatte ihn ausser Gefecht gesetzt. Zu Beginn dieses Monats gab der 20-jährige Grosshöchstetter dann sein Comeback beim ATP Challenger von Prag. Und wie, Stricker holte sich auf Anhieb den Titel.

Wie überraschend kam der Turniersieg direkt beim Comeback?

Stricker: Der Titel ist für mich allgemein cool. Ich habe nun einen Titel mehr als «Didi» Kindlmann, das ist cool und freut mich (schmunzelt). Es war aber auch deswegen ein toller Erfolg, weil er sehr unerwartet kam.   

Kindlmann: Es war natürlich ein super Highlight. Keiner von uns hat damit gerechnet, dass er gleich ein Turnier gewinnt, da wir gar nicht wussten, wo wir stehen. Schliesslich kommt Dominic aus einer längeren Verletzungsphase. Wir geniessen diesen Erfolg, wissen aber auch, dass wir noch viele Hausaufgaben zu erledigen haben, damit er für die nächsten Wochen wieder «matchfit» ist.  

Direkt nach dem Turniersieg folgte die Erstrundenniederlage gegen Landsmann Henri Laaksonen. Gibt es Erklärungen dafür?

Stricker: Es fehlt sicher noch etwas das Fitnesslevel, damit ich das über mehrere Wochen durchziehen kann. Das ist aber völlig normal, wenn man drei bis vier Wochen nur im Gym verbringt. Darum bin ich sehr glücklich, dass ich eine ganze Woche geschafft habe. Aber es ist auch gut zu sehen, dass es kein Selbstläufer ist und man weiter hart arbeiten muss. 

Mit welchen Gefühlen blickt ihr auf die Qualifikation zu den French Open? 

Kindlmann: Es gibt vier Grand-Slam-Turniere. Diese sind die Highlights eines jeden Tennisspielers. Die besten Spieler sind da und jeder will gut spielen. Natürlich hat es einen hohen Stellenwert, aber ich betrachte es ansonsten wie ein normales Turnier.  

Stricker: Ich bin sicher noch nicht bei 100 Prozent meiner Fitness und bei 100 Prozent Vertrauen in mein Spiel. Nach dem Titel in Prag ist das Selbstvertrauen aber dennoch extrem gross. Deswegen freue ich mich – auch darauf, an den Ort zurückzukehren, an welchem in meiner Karriere schon viel passiert ist. An meinen Sieg bei den Junioren denke ich sehr gerne zurück. Deshalb ist die Vorfreude wirklich gross.  

Wie wichtig wäre eine Qualifikation nach fünf gescheiterten Versuchen? 

Kindlmann: Ich habe mich sechs Mal qualifiziert, das möchte ich schon betonen. Das ist schon eine Hausnummer, die Dominic da vor sich hat. Spass beiseite. Natürlich ist es das Ziel, dass er sich irgendwann für ein Hauptfeld qualifiziert, aber er ist noch jung und hat noch Zeit. Wenn er weiter an sich arbeitet, wird der Punkt, an dem er sich qualifiziert, von ganz allein kommen.

Stricker: Es ist krass, wie eng bei den Grand Slams alles beieinander ist. Jeder kann jeden schlagen. Es sind nur die Besten dabei und um sich durchzusetzen braucht es auch etwas Glück. Aber ich bin von Mal zu Mal der Qualifikation nähergekommen und stand auch in diesem Jahr in Australien in der dritten und letzten Runde. 

Kindlmann: Wenn man sich fest die Qualifikation als Ziel setzt, ist das zu hoch. Dominic kann jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren, da alle so gut sind.  Deswegen müssen wir schauen, wie es läuft. Aber natürlich ist es ein absolutes Highlight, ein Grand-Slam-Turnier zu spielen.  

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