Tennis spielt seit Jahren eine zentrale Rolle in ihrem Leben. «Es macht mir einfach unglaublich viel Spass. Es ist meine Leidenschaft», sagt sie. Bereits mit fünf Jahren griff sie erstmals zum Schläger – und inspirierte später auch ihren zwei Jahre älteren Bruder Brian, mit dem Tennissport zu beginnen: «Ich habe es mal im Club gesehen, wusste gar nicht genau, was die da machen – aber ich wollte es ausprobieren. Dann hat mich meine Mama mal angemeldet, es hat mir Spass gemacht, und seitdem bin ich dabei.»
Ihr Talent fiel schnell auf. Mit viel Fleiss und harter Arbeit entwickelte sie sich stetig weiter. Besonders in den letzten zwei Jahren habe sie enorme Fortschritte gemacht: «Vor allem im Tempo und in der Schlagkraft. Das liegt auch daran, dass ich grösser geworden bin, aber auch an der technischen Entwicklung meiner Schläge.»
Ein unkonventioneller Spielstil
Auf dem Platz hebt sie sich von vielen anderen ab. «Ich spiele wahrscheinlich nicht so wie viele Mädchen», erklärt sie mit einem Schmunzeln. Ihr Spiel ist variantenreich: Hohe Bälle, gezielte Stoppbälle, plötzliche Tempowechsel. «Ich versuche, meine Gegnerinnen mit Abwechslung aus dem Konzept zu bringen. Immer nur das Gleiche, das wäre mir zu langweilig.»
Als Vorbilder nennt sie Roger Federer, Belinda Bencic und Rafael Nadal. «Ich bewundere an Federer sein Mindset, bei Rafa den Kampfgeist und bei Belinda mag ich den aggressiven Spielstil.»
U18-Turniersieg als Meilenstein
Der grösste Erfolg ihrer noch jungen Karriere kam vor Kurzem: Der erste Sieg bei einem ITF-U18-Turnier. «Ehrlich gesagt, hätte ich am Anfang nicht gedacht, dass ich das Turnier gewinnen kann», gibt sie offen zu. «Aber von Match zu Match habe ich gemerkt, dass es zwar immer schwieriger wird, aber dass es trotzdem möglich ist.» Am Ende stand die Krienserin überraschend, aber verdient, ganz oben.
Mit 13 Jahren ist sie in der ITF-Juniortour oft die Jüngste. Doch statt sich davon einschüchtern zu lassen, nutzt sie dies als Vorteil für sich: «Ich spiele lieber gegen Ältere. Sie haben mehr Druck, weil sie ja gegen mich gewinnen müssen. Das gibt mir die Freiheit, mein Spiel durchzuziehen.»
Der Traum vom Grand Slam
Trotz ihres jungen Alters hat sie eine klare Vorstellung von der Zukunft. «Mein Ziel ist es, eines Tages bei einem Grand Slam mitzuspielen. Dafür arbeite ich jeden Tag, Schritt für Schritt.» Der Weg ist noch weit, aktuell steht das Eingewöhnen an die ITF-Juniorentour auf dem Programm, doch ihr Ehrgeiz und ihre Gelassenheit zeichnen sie aus: «Wenn ich verliere, dann ist das halt so. Dann weiss ich, woran ich arbeiten muss. Das Leben geht weiter.»



