In Libanon herrschen schwierige Bedingungen. Das Land ist kriegsgebeutelt und befindet sich seit 2019 in einer Wirtschaftskrise. Diese macht auch vor dem Sport nicht Halt. So steht etwa der nationale Tennisverband komplett ohne Sponsoren da. Geld kommt in erster Linie aus der privaten Tasche von Verbandspräsident Oliver Fayssal. Die Trainingsbedingungen in Libanon sind nicht ideal, weshalb viele junge Talente das Land verlassen, um sich anderswo weiterentwickeln zu können.
So überrascht es nicht, dass mit Benjamin Hassan und Hady Habib die grössten Hoffnungsträger in Deutschland respektive den USA aufgewachsen sind. Auch dank ihnen ist das Team von Captain Fadi Youssef am Sonntag mit Ambitionen in Biel eingetroffen, wo es diese Woche in den Playoffs zur Weltgruppe 1 gegen die Schweiz antreten wird. „Wir sind hierhergekommen um zu gewinnen, auch wenn die Schweizer Spieler besser klassiert sind als unsere“, sagt Youssef. Tatsächlich präsentierten sich zuletzt sowohl Benjamin Hassan als auch Hady Habib in guter Form. Im Januar gewann Hassan das ITF Turnier im spanischen Manacor, Habib kurz darauf jenes von Sharm ElSheikh in Ägypten. Dennoch gesteht Captain Fadi Youssef dem Securitas Swiss Davis Cup Team die Favoritenrolle zu: „Die Chancen stehen wohl in etwa 60:40 für die Schweiz“.
Libanon strebt gegen die Schweiz zum zweiten Mal in Folge den Einzug in die Weltgruppe 1 an. Zuletzt gelang dies 2020, direkt vor Ausbruch der Corona-Pandemie, mit einem Sieg in den Playoffs gegen Thailand.