Wie doch die Zeit vergeht. Zehn Jahre liegt der grösste Erfolg in der Schweizer Davis-Cup-Geschichte nun bereits zurück. Im November 2014 gewann das damalige Team mit Roger Federer, Stan Wawrinka, Marco Chiudinelli und Michael Lammer den Final gegen Frankreich. Unvergessen der Moment, als Federer im bis auf den letzten Platz gefüllten Fussballstadion von Lille (FRA) zu einem letzten perfekten Stoppball ansetzte und damit eine ganze Tennisnation noch lange jubeln liess. Es folgten Jahre des Umbruchs, in denen sich das Securitas Swiss Davis Cup Team neu formierte und junge Spieler versuchten, in die Fussstapfen der goldenen Generation zu treten. Die grossen Erfolge blieben in jener Phase aus, nur drei der ersten elf Begegnungen nach dem historischen Triumph konnten gewonnen werden. Auch aus dem letzten Duell mit Peru ging die Schweiz nicht als Sieger hervor. Im März 2021 mussten sich Henri Laaksonen, Sandro Ehrat, und Luca Margaroli den Südamerikanern in deren Heimat mit 1:3 geschlagen geben.
Wiederaufstieg an die Weltspitze
Damit war die von Niederlagen und Abstiegen geprägte Zeit dann aber auch vorbei. Gegen Estland, Libanon, Ecuador und Deutschland folgten vier Schweizer Siege in Serie. Je länger, je mehr entstand eine Equipe, die sich aufs Neue mit den stärksten Tennisnationen der Welt zu messen vermochte. Und so qualifizierte man sich letztes Jahr erstmals für das seit 2019 ausgetragene Finalturnier der besten 16 Teams. Captain Severin Lüthi und seine Spieler trafen in London auf die Grand-Slam-Nationen Frankreich, Australien und Grossbritannien. Die Schweizer, bei denen Stan Wawrinka, Dominic Stricker, Marc-Andrea Hüsler und Leandro Riedi zum Einsatz kamen, beendeten die Gruppe zwar auf dem letzten Platz, sammelten aber wertvolle Erfahrungen für die Zukunft.
Knappe Niederlage im Februar
Und beinahe wären die Davis Cup Finals auch in diesem Jahr mit Schweizer Beteiligung über die Bühne gegangen, nur ganz knapp unterlag man im Februar in den Qualifiers auswärts den Niederländern. Dem jungen Team, das dieses Mal ohne Wawrinka antrat, fehlte im letzten Einzel der Begegnung nur ein einziger Satzgewinn zur Qualifikation. Leandro Riedi mit seinem Sieg über Botic Van de Zandschulp und gleich noch einmal der 22-jährige Zürcher im Doppel mit Marc-Andrea Hüsler hatten die Schweiz davor in die vielversprechende Ausgangslage gebracht. Letztlich schaffte aber Van de Zandschulp im bereits erwähnten letzten Einzel die Wende gegen Hüsler. Ein insgesamt überzeugender Schweizer Auftritt blieb unbelohnt.
Offene Rechnung mit Peru
Und so geht es für das Securitas Swiss Davis Cup Team nun darum, sich über die Weltgruppe 1 wieder für die Qualifiers zu qualifizieren und sich damit die Chance auf eine Finals-Teilnahme 2025 zu erspielen. Gleichzeitig gibt es am 13. und 14. September 2024 in Biel eine offene Rechnung mit Peru zu begleichen. Anders als beim letzten Aufeinandertreffen tritt man mit einer gefestigten Mannschaft gegen die Südamerikaner an. Diese hatten im Februar ihrerseits eine knappe Niederlage zu verdauen. Mit 2:3 unterlagen sie dem stark besetzten Team aus Chile. Der derzeit beste Spieler Perus heisst Juan Pablo Varillas. Der 28-Jährige aus Lima stiess im vergangenen Jahr bis auf Platz 60 der Weltrangliste vor, wusste zuletzt aber nur selten mit guten Resultaten zu überzeugen. So verlor Varillas etwa beim ATP Challenger von Zug gegen den erst 17-jährigen Schweizer Henry Bernet. Aufzupassen gilt es bei den Peruanern auf die beiden 20-jährigen Talente Gonzalo Bueno und Ignacio Buse, die 2024 beide den Sprung unter die besten 300 Tennisspieler der Welt geschafft haben.