Die Schweiz tritt damit in Biel mit den bestklassierten zwei Spielerinnen an. Ohne die angeschlagene Viktorija Golubic und die werdende Mutter Belinda Bencic ist man gegen die starken Polinnen klarer Aussenseiter. Das sieht auch Captain Heinz Günthardt so, jedoch nicht ohne anzufügen: «Simona und Céline haben beide grosse Fähigkeiten und können gegen besser klassierte Gegnerinnen bestehen. Sie sind fit, motiviert und aktuell ganz sicher unsere beste Option für die Einzel. Ausserdem ist dieser Wettbewerb nicht mit einem normal Turnier zu vergleichen. Wir spielen zuhause und das Publikum wird uns unterstützen. Unabhängig davon sind die Unterschiede zwischen einer Nummer 1 und einer Nummer 150 viel kleiner, als die meisten Leute denken. Es entscheidet sich vieles im mentalen Bereich. Deshalb kann eine gewisse Atmosphäre dazu führen, dass eine Spielerin über sich hinauswächst.»

Günthardt verzichtet damit für die Einzel auf einen Einsatz der erfahrenen, aber im Ranking zurückgefallenen Jil Teichmann (WTA 213). Dafür berücksichtigt er die 26-Jährige, zusammen mit Céline Naef, fürs Doppel: «Jil spielt sehr gut Doppel und hat in ganz wichtigen Partie für die Schweiz bereits bewiesen, dass sie die nötige Courage hat voranzugehen, wenn es um die Wurst geht.» Teichmann selbst sagt: «Ich bin immer bereit, dem Team zu helfen, sei es im Einzel oder im Doppel. Mit Céline habe ich auch auf der Tour schon ein paar Mal Doppel gespielt, sie ist super.»

Im ersten Einzel bekommt es Simona Waltert (WTA 158) am Freitag ab 14.00 Uhr mit der Weltranglistenersten Iga Swiatek zu tun. Für die 23-jährige Bündnerin wird es die erste Einzelpartie überhaupt sein im Billie Jean King Cup. «Für mich ist es eine Ehre, meine Premiere in diesem Rahmen feiern zu dürfen. Ich freue mich extrem darauf, habe nichts zu verlieren und werde versuchen, jeden Moment zu geniessen», so Waltert. Tatsächlich weiss die Debütantin, was es heisst, gegen Iga Swiatek zu gewinnen. Bei den U16-Team-Europmeisterschaften im Jahr 2016 besiegte sie die Polin in zwei Sätzen: «Das ist sehr lange her und daher kaum noch zu vergleichen. Morgen wird es für mich darum gehen, selbst mein bestes Tennis zu spielen. Dann werden wir sehen zu was es reicht.»

Im zweiten Einzel der Begegnung trifft die 18-jährige Céline Naef (WTA 148) auf Magdalena Frech (WTA 52). Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Spielerinnen. «Einige aus dem Team kenn sie schon etwas besser als ich. Daher werden wir ganz sicher noch zusammensitzen und besprechen, welche Taktik die richtigen sein könnte. Ich werde versuchen, die Stimmung in der Arena aufzusaugen und durch die Unterstützung des Publikums das Beste aus mir rauszuholen», sagt Naef.

Am Samstag stehen die umgekehrten Paarungen - Naef gegen Swiatek und Waltert gegen Frech – auf dem Programm. Diese Nomination kann jedoch noch ohne Angabe von Gründen geändert werden. Bei Gleichstand nach den Einzeln müsste ein abschliessendes Doppel entscheiden. In Biel geht es um die Qualifikation für die Billie Jean King Cup Finals im November. Der Verlierer muss in einem Playoff um den Verbleib in der Weltgruppe I kämpfen.

Tickets für die Partien sind an der Tageskasse vor Ort oder über Ticketcorner.
Sämtliche Matches werden ausserdem auf den TV-Kanälen der SRG (SRF, RTS, RSI) live übertragen.